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Können die Saarbrücker bald in Kultur schwimmen? 16.12.2004 
Die Projektgruppe Stattbad stellt Ende April ihr Konzept für die Neunutzung des ehemaligen Saarbrücker Stadtbades St. Johann vor. Die bisherige Berichterstattung der saarländischen Medien über die geplante Nachnutzung des stillgelegten Saarbrücker Stadtbads als Kulturzentrum hat reges öffentliches Interesse und ein sehr positives Echo in der saarländischen Kunst- und Kulturszene ausgelöst.

Zentrale Idee ist die kulturelle Nutzung des Gebäudekomplexes als öffentliches Kulturbad Stattbad. Das von der Projektgruppe in Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungs- und Architekturbüro werk raum (Berlin) erstellte Nutzungs- und Finanzierungskonzept sieht in der Architektur des Bades mit den schützenswerten Mosaiken des saarländischen Künstlers Fritz Zollnhofer die Vorgaben für die Neunutzung. Die kleinere der beiden Schwimmhallen soll als "Kunstbecken" vorrangig mit Installationen und Ausstellungen "gefüllt" werden. Das große "Veranstaltungsbecken" wird Raum für Konzert, Theater und Film bieten, wobei eine flexible Abdeckung das Nutzungsspektrum erweitern kann.

Im ehemaligen Verwaltungstrakt werden Künstlerateliers, Proberäume, Seminarräume für ansässige Bildungsinstitutionen sowie Büros und Studios entstehen. Als permanente Schnittstelle zur Alltagskultur ist ein Künstlercafé und eine stilvolle Lounge geplant. Für ruhige Ateliers bietet sich auch der angeschlossene Flachbau an.

Vergleichbare Konzepte sind in Berlin, Straßburg und im französischen Roubaix bereits erfolgreich auch in ehemaligen Bädern gestartet. Für Saarbrücken entstünde mit dem Stattbad in zentraler Lage ein innovativer Kulturraum, der weit über die Region hinaus positive Signale setzt.

Die Projektgruppe Stattbad hofft mit vielen weiteren kulturbegeisterten Bürgern auf eine baldige Realisierung dieses Leuchtturmprojekts, das keine Konkurrenz zu bereits bestehenden Kulturangeboten darstellt, sondern etwas völlig Neues sein wird.

Aber das Wahre, Schöne, Gute muss auch bezahlbar sein. Dem tragen die Projektverantwortlichen mit drei unterschiedlichen Finanzierungskonzepten Rechnung. Nach diesen refinanziert sich das Kulturzentrum über wirtschaftlich rentable Veranstaltungen und entlastet den Etat der Landeshauptstadt um über 50.000 Euro verglichen mit den aktuell für den Leerstand anfallenden Unterhaltungskosten. Dabei bleibt das Gebäude mit den Zollnhofer Mosaiken als erhaltenswertes Stück Saarbrücker Zeitgeschichte in Besitz der Stadt.
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